ArtImpuls #5

Neben dem Kölner Dom dominieren drei weitere imposante Gestalten das Stadtpanorama von Köln. Auch heute beeindrucken die Kranhäuser mit ihrer futuristischen Form. Diese lässt sie als Artefakte aus einer fernen Zukunft erscheinen, obwohl die Gebäude in diesem Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum feierten. Wenig bekannt ist jedoch, dass die Idee für die ungewöhnlichen Wolkenkratzer aus dem Jahr 1925 stammt. Der Autor ist der Vertreter der russischen Avantgarde El Lissitzky (1890-1941). In den Entwürfen des Künstlers und Architekten spiegeln sich die Ideen des Konstruktivismus wider: Klare Formen und ausgewogene Kompositionen, ohne überflüssige oder spontan hinzugefügte Details. Lissitzkys „Wolkenbügel“ verkörpern die Vorstellung, dass die horizontalen Ausrichtung und Bewegung dem Menschen eigen sind, im Gegensatz zu der nach oben ausgerichteten Vertikale – entscheidender Merkmal „gewöhnlicher“ Wolkenkratzer.

Produktion: © 2020 ASPEKTA
Text: Pavla Ralcheva
Fotograf: Vladislav Terziev